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Sonntag
23.11.2003

Die Mediengewerkschaft comedia will Kampfmassnahmen prüfen, falls die Verleger bei den Verhandlungen für einen neuen GAV auf einer Senkung der Mindestlöhne für Journalistinnen und Journalisten beharren. «Mit grossem Ärger haben die Delegierten des Sektors Presse der comedia die Forderung des Verbandes Schweizer Presse nach einer Senkung der im Presse GAV 2000 festgeschriebenen Mindestlöhne um 3,5% zur Kenntnis genommen.» Sollten «die Verleger bei den anstehenden Verhandlungen um einen neuen Gesamtarbeitsvertrag ähnliche Töne anschlagen, wollen die Delegierten mit ihren KollegInnen über Kampfmassnahmen diskutieren», schreibt die Gewerkschaft am Samstag nach ihrer alljährlichen Versammlung.

Skandalös sei in den Augen der Delegierten nicht nur, dass sich die Verleger nicht einmal die Mühe machten, ihr Vorhaben auf einigermassen nachvollziehbare Kriterien abzustellen, sondern auch das Prinzip Lohnsenkungen selbst. «Die Delegierten waren einstimmig der Meinung, dass es sich hierbei um eine Provokation handelt, die sie in dieser Form - und gerade mit Blick auf die nächstes Jahr anstehenden Verhandlungen um einen neuen Gesamtarbeitsvertrag für JournalistInnen und das technische Redaktionspersonal - nicht hinzunehmen bereit sind.»

Der GAV war von den Verlegern im letzten Sommer auf Juli 2004 gekündigt worden. Darin ist nach Angaben der Gewerkschaft eine Anpassung der Mindestlöhne alle zwei Jahre vorgesehen. Die Gewerkschaften verlangen eine Anhebung um 3%. Nachdem die Lohnverhandlungen in der ersten Novemberhälfte gescheitert waren, gelangten die Gewerkschaften an die Schiedsstelle. Diese sollte bis am 15. Dezember einen Entscheid fällen. Er ist für beide Seite bindend. Mehr zur comedia im Archiv