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Dienstag
11.12.2001

Die Mindestlöhne und Mindesthonorare von Journalisten und Journalistinnen sollen ab dem 1.Januar 2002 um 2,3 Prozent erhöht werden. Dieser Entscheid gab heute die von den Sozialpartnern comedia, SVJ und Verband Schweizer Presse angerufene Schiedstelle in Bern bekannt. Die Positionen innerhalb der Schiedstelle lagen offenbar weit auseinander - der Entscheid erfolgte mit Stichentscheid der Präsidentin, Prof. Renate Schubert (ETH Zürich). Mit dem Entscheid gibt die Schiedstelle Gegensteuer zur Position des Verlegerverbandes Schweizer Presse, der von Anfang an keine Lohnerhöhung angesteuert hatte. Auf Anfrage des Klein Reports wurde der Entscheid vom Verband Schweizer Presse als «rückläufig und nicht zukunftsorientiert» bezeichnet. Für den Verband sei eine solche Haltung in der momentanen Wirtschaftslage absolut «realitätsfremd» und werde erneut Anlass geben über den GAV zu debattieren, sagte Eva Keller, Geschäftsführerin des Verlegerverbandes. Derweil ist man auch auf Seiten von comedia und SVJ mit dem Verhandlungsresultat nicht vollständig zufrieden - aber aus anderen Gründen. Auf dieser Seite des Verhandlungstisches wurde in drei Fächern argumentiert: Sie forderten die seit 1999 aufgelaufene Teuerung von 3,5 Prozent, wie auch einen Anteil von 1,5 Prozent an der massiven Produktivitätssteigerung der Branche und schliesslich einen Ausgleich für die im Teuerungsindex nicht berücksichtigten sogenannten Transferkosten - unter anderem die Krankenkassenprämien. Die nächste Runde für tarifvertragliche Anpassungen der Mindestgentgelte wird in zwei Jahren eingeläutet. Mehr zu den GAV-Verhandlungen unter Presse-GAV 2000: Zweite Verhandlungsrunde gescheitert>/a.