Mit grosser Befriedigung nimmt die Mediengewerkschaft comedia den Bericht des Presserates zur Medienberichterstattung über Polizeieinsätze in Konfliktsituationen zur Kenntnis (siehe Presserat zu Berichten über Polizeieinsätze). Wie der Presserat ist die Gewerkschaft der Medienschaffenden der Meinung, dass die Medienberichterstattung über Polizeieinsätze im unfriedlichen Ordnungsdienst unverzichtbar ist - und nicht unter dem Deckmantel eines angeblichen «Schutzes der Privatsphäre von Polizistinnen und Polizisten» behindert oder gar verhindert werden darf, wie die comedia am Mittwoch erklärte. Gleichzeitig äussert comedia aber auch Verständnis dafür, dass sich die Polizei im unfriedlichen Ordungsdienst ihre eigenen Prioritäten setzt - und diese teilweise mit den Bedürfnissen der Medienschaffenden in Konflikt geraten könnten. Genau aus diesem Grund habe comedia bereits Ende Mai 2002 einen Forderungskatalog vorgelegt, in dem ein längst überfälliger «Verhaltenskodex für Ordnungskräfte im Umgang mit Medienschaffenden» vorgeschlagen wird. Ein solcher mit der Mediengewerkschaft auszuhandelnder Verhaltenskodex würde - wie in anderen Ländern längst üblich - die sachgemässen Umgangsformen zwischen Polizeikräften und Medienschaffenden umfassend regeln und wäre daher für beide Seiten nützlich wie nachvollziehbar.
Mittwoch
08.01.2003