Bei der Öffnung der Telekommunikationsmärkte sind nach Ansicht von Fulvio Caccia, dem Präsidenten der Kommunikationskommission (ComCom), Fehler gemacht worden: «Die Analysten, Kommentatoren und Mitglieder einiger grosser Telecomfirmen im Ausland haben kapitale Fehler begangen», sagte Caccia in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Dies betreffe zunächst die Formulierung der Prognosen, auch wenn Firmen wie WorldCom in den USA mit Bilanzmanipulationen die Situation zu beschönigen versuchten. «Aber daraus zu schliessen, dass die beste Lösung ein Monopol wäre, ist grundsätzlich falsch», sagte Caccia. Zwar gebe es dann transparente Preise, nur lägen diese drei- bis viermal höher als heute. Die Liberalisierung habe in den ersten Jahren voll gespielt und den Konsumenten viele Vorteile gebracht. Seit 18 bis 24 Monaten aber änderten sich die Preise und die Marktanteile kaum noch, stellte Caccia fest. Die Entwicklung der Marktöffnung sei zum einen dadurch gebremst worden, dass dem Regulator die notwendigen Instrumente fehlten, um einzugreifen. Zum anderen sei seit Herbst 2000 auf internationaler Ebene kein Geld mehr vorhanden.
Montag
29.07.2002