Der ComCom-Chef Marc Furrer hat in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» eine Lanze für mehr Konkurrenz im Schweizer Mobilfunkmarkt gebrochen. Zur abgewiesenen Fusion von Orange und Sunrise erklärte er, diese müssten ein neues Gesuch einreichen, um doch noch einen Zusammenschluss zu erwirken. «Eine Beschwerde scheint mir darum kein zielführender Weg», betonte Furrer in der Zeitung.
Der oberste Regulierer im Fernmeldebereich - wie der ComCom-Chef bezeichnet wird -, hält die Fusion für sinnvoll und möchte auch den Zugang für Cablecom zum Mobilfunknetz ermöglichen. Dann gäbe es ja drei Konkurrenten auf dem Markt. «Für Cablecom wäre ein Mobilfunknetz das Richtige, denn um im Telecommarkt mitreden zu können, muss man alles anbieten können - Festnetz, Internet, TV, Mobil», hält Furrer fest.
Die Wettbewerbskommission (Weko) hatte vor eineinhalb Wochen die Fusion von Orange und Sunrise verhindert und als Grund angegeben, dass dann nur zwei Anbieter den Markt beherrschen würden. Marc Furrer sieht Cablecom als Lösung, um mehr Wettbewerb im Schweizer Mobilfunk herzustellen - der Kabelnetzbetreiber führe Gespräche mit Orange und Swisscom.
«Wenn es einen Handyanbieter ohne Netz zu kontrollierten Konditionen gibt, gibt es mehr Wettbewerb.» Marc Furrer macht sich für drei Vollanbieter im Schweizer Telecommarkt stark. Dazu brauche Cablecom den Zugang zum Mobilfunk und Orange brauche ein Festnetz.
Sonntag
02.05.2010



