Kann die Com-il-faut AG noch gerettet werden? - Die publizistischen Tätigkeiten des Liestaler Verlages sind nämlich vorübergehend auf Eis gelegt. Da kein Geld mehr in der Kasse ist, hat der Verwaltungsrat ungefähr einem Dutzend Angestellten bereits im Februar «vorsorglich gekündigt».
«Der Verlag steckt derzeit in einer schwierigen Situation, die aber nicht aussichtslos ist», sagt Verwaltungsrat und Geschäftsleiter Rolf Kaufmann gegenüber dem Klein Report am Montag. Er bestätigt damit Teile eines Berichts der «bz Basellandschaftliche Zeitung» über finanzielle Schwierigkeiten der Com-il-faut AG.
Während einige Mitarbeitende Ende letzten Jahres oder Anfang dieses Jahres neue Aufgaben gefunden haben, «sind andere Com-il-faut-Mitarbeiter dann im Februar vom Verwaltungsrat vor dem Hintergrund der Verhandlungen mit neuen Aktionären und Investoren vorsorglich gekündigt und mit sofortiger Wirkung freigestellt worden», präzisiert Kaufmann.
Anfang März wurden die Angestellten dann per E-Mail darüber informiert, dass der Verlag nach einer «tragfähigen Lösung» für die Zukunft sucht. «Verwaltungsrat, bisherige und künftige Investoren sowie die Geschäftsleitung sind sich bewusst, dass es in der heutigen Zeit für ein Startup-Unternehmen im Verlagsbereich nicht einfach ist. Sie machten sich deshalb schon frühzeitig Gedanken und loten weiterhin alle Optionen für eine tragfähige Lösung aus», erklärt Kaufmann dem Klein Report.
Die «bz Basellandschaftliche Zeitung» berichtete von einer sich anbahnenden «Firmenpleite». Kaufmann sieht es anders, sagt aber selbstkritisch: «Im Nachhinein muss es als ungeschickt eingestuft werden, die Mitarbeitenden in die Überlegungen der Verlagszukunft einzubeziehen. Dies deshalb, weil jetzt einige von ihnen, die schon länger selber gekündigt hatten oder gar nie zum Team gehörten, mit allen Mitteln von aussen die laufenden Verhandlungen mit Investoren bewusst und mutwillig stören.»
Über einen allfälligen Konkurs sei aktuell «noch gar nichts» entschieden: «Erfolgsrechnung und Bilanz werden derzeit fertig gestellt und ordentlich revidiert. Bis das Ergebnis etwa Ende März 2017 vorliegt, kann noch nichts gesagt werden», sagt Rolf Kaufmann am Montag. «Hinzu kommt, dass nach wie vor Verhandlungen mit neuen Aktionären und Investoren im Gang sind, die in jedem Fall Einfluss auf den Entscheid haben werden, da der Kernpunkt der Diskussion eine nachhaltige Lösung für die Zukunft von Verlag und Medientiteln war und ist.»
Der auf Fachtitel spezialisierte Verlag war am Montag auf den Tag genau seit einem Jahr operativ am Markt. Zum Portfolio gehören «Tierisch g`sund» sowie die «sfz Fachhändler». Für Mai 2017 war zudem die Erstausgabe eines interkulturellen Magazins mit dem Titel «Cosmo Swiss» geplant. Geschäftsführender Verlagsleiter war bis zuletzt Christian Ruetz.