Der Computer-Virus «Code Red» ist am Mittwoch langsam, aber stetig durch das Internet gekrochen. Nach Schätzungen waren bis Donnerstagmittag etwa eine halbe Million Computer betroffen. «Jede Stunde kommen wohl etwa 20 000 Rechner hinzu», sagte der deutsche Computervirus-Experte Christoph Fischer. Das FBI teilte mit, es bestehe Anlass zur Hoffnung, dass sich die Vorsichtsmassnahmen dämpfend auf die Reproduktionsfähigkeit des Virus ausgewirkt haben. Für eine Entwarnung sei es jedoch noch zu früh. Das Pentagon hatte vorsorglich erneut mehrere Websites geschlossen. Der Wurm war wie erwartet am 1. August um 2 Uhr MESZ aktiv geworden und hatte begonnen, Computer überall auf der Welt zu infizieren. Dank der Warnung des FBI und anderer Organisationen hatten viele Firmen die Sicherheitslücken in der betroffenen Microsoft-Software geschlossen. «Code Red» soll bisher einen Schaden von 1,2 Mrd. Dollar angerichtet haben. Allein das Säubern, Überwachen und Überprüfen der Systeme kostete 740 Mio. Dollar, sagte Michael Erbschloe von Computer Economics, einem Forschungsunternehmen in Kalifornien. Die Produktivitätsverluste werden auf 450 Mio. Dollar geschätzt. Mehr dazu: Zweite Welle «Code Red» begann harmlos und Computervirus «Code Red» wütete auch in der Schweiz
Donnerstag
02.08.2001