Richard Quest, der quirlige CNN-Moderator mit der kratzigen Stimme, sendete am Montagabend für einmal nicht aus London, sondern direkt aus dem Zürcher Hotel Storchen. Seine Sendung «Quest means business» wurde anlässlich des jährlichen Davos Debrief nach dem WEF für einmal nicht im Studio, sondern auf dem Balkon des Hotels an der Limmat aufgenommen und live übertragen. «Es kommt nur äusserst selten vor, dass wir `Quest means business` live von ausserhalb von London senden», sagte Petra Malenicka, die CNN-International-Verkaufsleiterin für Deutschland, Österreich und die Schweiz, gegenüber dem Klein Report.
Da CNN International mit vielen Unternehmen aus Zürich zusammenarbeite und die Stadt auf dem Rückweg von Davos liege, habe sich das Produktionsteam der Sendung entschlossen, die Show in der Limmatstadt zu produzieren, so Malenicka. «Ausserdem wollten wir unseren Gästen die Möglichkeit geben, im Rahmen des Davos Debrief ein Gefühl für unser Medium zu entwickeln.» Das Davos Debrief veranstaltete CNN zwar schon im letzten Jahr, damals aber ohne eine Live-Übertragung der Sendung «Quest means business».
Quest zeigte sich an der Kundenveranstaltung denn auch unprätentiös und publikumsnah. Die Live-Schaltungen auf dem Balkon konnten die Gäste unmittelbar einige Meter daneben mitverfolgen. Die Gäste im Storchen hatten aber nicht nur die Ehre, die News-Sendung live mitverfolgen zu dürfen, sondern sie sahen diese auch noch fünf Sekunden vor dem Rest der Welt. Vor den 250 Millionen Haushalten, die jeweils bei Quests Wirtschaftssendung den Fernseher einschalten.
Sie kamen dabei natürlich auch in den Genuss der unverkennbaren Interviews des CNN-Anchormans. Erst musste Boris Collardi, der CEO von Julius Bär, dem Moderator zu Fairness und Verhaltensregeln im Bankensektor sowie zum Bankgeheimnis Red und Antwort stehen. Nach kurzer Pause und ein wenig Räuspern bei gefühlten minus zehn Grad auf dem Balkon nahm Quest dann gleich den israelischen Finanzminister Yuval Steinitz ins Kreuzverhör. Und am Schluss nach UBS-CEO Axel Weber durfte auch noch die Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch einige Worte über den Standort Zürich verlieren. Sie versprach, mit Quest im Zürichsee schwimmen zu gehen, wenn es wieder wärmer ist.
Wie es zu einer richtigen Show respektive zur Schweiz gehört, stellte Quest dann zum Abschluss noch die vermeintliche Leibspeise der Schweizer vor. Unter dem Titel «Fondues and don`ts» erklärte er, auf was man bei einem Käsefondue achten muss, und demonstrierte auch kurzerhand, wie man sein Brotstück verliert. In den Genuss von Raclette und Fondue kamen dann auch die Gäste des Anlasses.
CNN selbst war mit 15 Personen vor Ort und produzierte die Sendung hochprofessionell - mit der Limmat und dem Grossmünster im Hintergrund. Das Signal wurde vom Balkon zum Übertragungswagen, von dort über London nach Atlanta und schliesslich ins Satellitennetz eingespiesen, weshalb die anwesenden Gäste die Sendung als erste der Welt sehen konnten.