Der hart umkämpfte Medienmarkt im Irak-Krieg ist für Frankreich Anlass, die Bemühungen um eine eigene Medien-Präsenz zu verstärken. Präsident Jacques Chirac will mit einem «CNN à la Française» in französischer Sprache die Haltung Frankreichs verbreiten. Frankreich solle stärker im Bilderkampf vertreten sein, sagte Chirac kürzlich. Was dem Elysée vorschwebt, ist laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa eine «französische Sichtweise internationaler Ereignisse». Die Pläne für einen solchen Sender liegen bereits seit über zehn Jahren in den Schubladen, ihre Umsetzung scheiterte immer wieder an internen Differenzen. Dies könnte sich angesichts der Lage ändern. Nach den Plänen der Regierung in Paris soll das Projekt 2004 auf Sendung gehen. Skeptiker bezweifeln allerdings, ob Chirac wie geplant im kommenden Juli die baldige Geburt des Senders ausrufen kann. «Wir müssten uns sehr viel bescheidenere Ziele setzen (als CNN) und schrittweise ein weltweites Korrespondentennetz aufbauen», sagte der Generaldirektor des Nachrichtenkanals LCI (La Chaine Info), Jean-Claude Dassier, der sich eine Kooperation mit dem geplanten Sender gut vorstellen könnte. Auch die französische Regierung denkt an ein Kooperationsprojekt zwischen dem öffentlichen Fernsehen France Télévisions und dem privaten TFI, zu dem LCI gehört.
Donnerstag
27.03.2003