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Mittwoch
19.03.2003

Ted Turner, CNN-Gründer und grösster Einzelaktionär von AOL Time Warner, will doch noch nicht als Vorstandsmitglied des Mediengiganten abtreten. Wie das «Wall Street Journal» (WSJ) berichtet, hat Turner angekündigt, wegen dem nahenden Irak-Krieg seinen Posten im Vorstand vorläufig zu behalten. «Ich will sie nicht im Stich lassen, also werde ich noch eine Weile bleiben», sagte Turner. Der 64jährige wollte als Reporter aus Bagdad berichten. Das sei aber abgelehnt worden, sagte Turner bei einer Veranstaltung. «Ich bin 64 und finanziell sowieso ziemlich am Ende. Dann ist es ja doch egal, ob ich in Flammen aufgehe», meinte er unter dem Gelächter des Publikums.

Turner regte an, die Internetsparte AOL aus dem Konzern wieder auszugliedern. Das Problemkind könne sich möglicherweise ausserhalb der Konzernstrukturen besser entwickeln. Turner sprach sich ferner gegen einen Verkauf traditioneller Time-Warner-Geschäftsbereiche aus. Vorstandsvorsitzender und Konzern-CEO Richard Parsons sprach sich laut WSJ für einen Verbleib Turners im Vorstand aus. Der CNN-Gründer hatte im Januar die Funktion des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden aufgegeben und seinen Abschied aus dem Vorstand angekündigt. Siehe auch: CNN-Turner meldet sich zu Wort, AOL mit Rekordverlust - Ted Turner scheidet aus