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Freitag
26.12.2003

Simon und Schuster, Herausgeber der Autobiografie von Hillary Clinton, hat dem staatichen Yilin-Verlag in China die Rechte für die Herausgabe der Biografie entzogen. Der chinesische Verlag habe sich geweigert, die zensierten Passagen wieder im Originaltext in das Buch «Living History» («Gelebte Geschichte») aufzunehmen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag.

In der chinesischen Ausgabe waren Passagen der früheren First Lady über den bekannten Menschenrechtsaktivisten Harry Wu ausgelassen worden. Wu verbrachte 19 Jahre in chinesischen Arbeitslagern. Auch wurden Abschnitte über die 1989 blutig niedergeschlagene Demokratiebewegung in China oder Kritik an Zwangsabtreibungen gestrichen. Der chinesische Verleger sprach von «technischen» Änderungen. Der Rückzug der Lizenz erfolgte nach dreimonatigen Verhandlungen. Der staatiche Yilin Verlag wollte der Forderung nach einer «vollständigen und genauen Übersetzung» des Buches nicht nachkommen, begründete der US-Herausgeber Simon und Schuster den Entscheid. Das Buch war im August auf Anhieb auch in China ein Bestseller geworden.