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Dienstag
11.07.2023

Kino

Ein Blick hinter die Kulissen von Hollywood fördert aktuell diverse Ungereimtheiten zu Tage...    (Bild: Los Angeles Times)

Ein Blick hinter die Kulissen von Hollywood fördert aktuell diverse Ungereimtheiten zu Tage... (Bild: Los Angeles Times)

Nach dem Streik der Drehbuchautoren seit dem 2. Mai wollen nun ab Mittwoch auch die Schauspielerinnen und Schauspieler die Arbeit niederlegen. Mit dem angedrohten Doppelstreik könnten in Hollywood kaum noch Filme und Serien gedreht werden.

Der Verhandlungsfriede dauert noch bis Dienstagabend, 23.59 Uhr Ortszeit Los Angeles. Danach kann die Gewerkschaft den Streik ausrufen. Die Erlaubnis dazu hat die SAG-AFTRA-Vorsitzende Fran Drescher («Die Nanny») in einer Urabstimmung bereits eingeholt. Bei dieser haben am 7. Juni 65’000 Mitglieder von 160’000 teilgenommen. 97,9 Prozent hatten sich für einen Streik ausgesprochen.

Beide Kreativbranchen der Schreibenden und Darstellenden leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger Folgen pro Staffel gedreht werden.

Ausserdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern für die Kreativen anders als im Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen.

Befürchtet wird auch, dass animierte AI-Charaktere die Schauspielerei von Mitgliedern täuschend echt nachbilden können. Dies stelle eine «reale und unmittelbare Bedrohung» dar.

Deshalb will die Gewerkschaft der Schauspielenden neben mehr Geld auch klare Regeln zum Einsatz von AI erreichen.

Unterstützung erhalten die vielen unbekannteren Darstellenden auch von den Stars. In einem offenen Brief haben tausend mächtigere Leute die Gewerkschaft aufgefordert, unnachgiebig zu verhandeln. Unter anderem haben Meryl Streep, Jennifer Lawrence, Ben Stiller und Pedro Pascal diese Solidaritätsbekundung unterzeichnet, wie «Variety» schreibt.

Ein Streik wäre bindend, auch wenn die Gewerkschaft mit Streikbrechern rechnet.

Einige Produktionsfirmen haben die reale Gefahr aber erkannt und bereits angekündigte Filmstarts nach hinten verlegt. Darunter sind neue Marvel-Superheldenfilme, Disneys Realverfilmung des Animationshits «Moana» und die geplanten «Avatar»-Fortsetzungen.

Bei den Serien sind wegen des Streiks der Autorenschaft «Stranger Things» von Netflix oder die Abenteuer der High-School-Fussballmannschaft «Yellowjackets» auf Eis gelegt.