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Donnerstag
28.12.2017

Vermarktung

Ein deutscher Teenager startet aus dem Kinderzimmer ein Geschäft mit gefälschten Likes und Followern auf sozialen Netzwerken.

Der erste Kunde überweist vier Euro. Dann geht die Nachfrage steil nach oben, wie Spiegel Online berichtet. Stolz präsentiert der Schüler sein Online-Konto. Er besitzt mehr als 10 000 Euro, verdient durch seine Geschäfte im Internet, heimlich abgewickelt nach der Schule. «Und das ist nur eines von meinen Konten», erklärt der Minderjährige.

Der Jugendliche liefert, wenn Kunden zum Beispiel 10 000 Herzen für ein Urlaubsfoto haben wollen oder 100 000 Follower für ihre Instagram-Seite. Auch YouTube-Views kann er beschaffen.

Die Geschichte beginnt vor einem Jahr im Kinderzimmer. Aus Langeweile, wie er sagt, klickt sich der Schüler durch die Websites dubioser Anbieter. Gegen Bezahlung können Nutzer jedes beliebige Instagram-Konto mit falschen Followern aufblähen.

Der Teenager sieht in den unterschiedlichen Preisen ein Geschäftsmodell: Er kauft günstig Likes und Follower ein und verkauft sie etwas teurer. Die Likes und Follower stammen von per Computer kontrollierten Instagram-Profilen, sogenannten Bots.

Der Jugendliche demonstriert den «Spiegel»-Journalisten sein «Geschäftsmodell». Auf einer Online-Plattform gibt er den Namen des Accounts und die gewünschte Followerzahl ein. Er bezahlt einen kleinen Betrag über sein Online-Konto ein. Innert zwei Stunden sind die 11 000 Follower auf dem Instagram-Account.

Nach ein paar Tagen sinkt die Zahl, weil Instagram das betrügerische Verhalten aufgespürt und entfernt hat.