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Mittwoch
09.10.2002

Weshalb haben so viele Werber eine Glatze? Weil sie sich ständig die Haare raufen auf der Suche nach der Antwort, wie man die Leserinnen und Leser dazu bringt, möglichst lange auf den Inserateseiten zu verweilen. Eine originelle Antwort kommt jetzt aus einer überraschenden Ecke: Christoph Blocher, SVP-Nationalrat und Präsident der Zürcher Kantonalpartei, bringts fertig, dass «Weltwoche»-Rezipienten locker eine halbe Stunde lang (oder vielleicht sogar noch mehr) bei einer Annonce seiner Ems-Gruppe bleiben, und das alle sieben Tage. Der Trick: Statt auf herkömmliche Weise auf Leistungen und Produkte aufmerksam zu machen oder am Image zu polieren, stellt die Ems ein Kreuzworträtsel ins Blatt, nicht irgendeines, sondern DAS Kreuzworträtsel, das aussieht wie ein redaktionelles Element.

«Weltwoche»Verlagsleiterin Uli Rubner zum Klein Report: «Bei der Neukonzipierung wollten wir das Rätsel kippen, da uns das bisherige zu simpel war, und für ein anspruchsvolleres war kein Budget da. Das fand Herr Blocher schade, weil er und vor allem seine Frau gerne Kreuzworträtsel lösen. Und so offerierte er eines zum normalen Inseratetarif für ein Jahr.» Bei rund 15 000 Franken für eine Seite in der «Weltwoche» eine nette Summe, oder wie Uli Rubner sagt: «Ein schöner Auftrag.» Eine kleine, aber begeisterte Fangemeinde sei dafür laut Copytests dankbar, erzählt sie weiter, und auch der Claim des Inserats passt zum wöchentlichen Hirntraining: «Ems, wir denken weiter». Frage von Klein Report: Welche Papiere sind wohl in der Frage 48 Waagrecht des aktuellen Rätsels gemeint: «Aktueller Börsentipp: Runter kommen sie alle»?