Für eine RTL-Dokumentation hat der Sender seine Zuschauer aufgerufen, sich bis zum 19. September für einen Schönheitseingriff zu melden. Acht Bewerber haben 42 Tage lang die Gelegenheit, ihre Hakennase, Segelohren, Krampfadern oder Brustprobleme beseitigen zu lassen, hiess es seitens des Senders. Einige in Deutschland ansässige plastische Chirurgen haben nun gegen die geplante Dok «Alles ist möglich» protestiert. Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) in Karlsruhe, der 29 Mitglieder angehören, kritisierte am Mittwoch unter anderem den dreiseitigen Bewerbungsbogen, auf dem die Kandidaten Angaben über Arzneimitteleinnahme, schwere Erkrankungen und psychische Leiden machen und alle ihre Ärzte von der Schweigepflicht befreien sollten.
«Wir können nur davor warnen, an solchen Shows teilzunehmen, solange die Bewerber im Vorfeld nicht informiert werden, welche Fachleute die gewünschten Operationen durchführen werden», sagte DGÄPC-Präsident Albert Hofmann. Eine RTL-Sprecherin gab zwar zu, dass es «tollkühn» sei, zu verlangen, die Ärzte von ihrer Schweigepflicht zu entbinden. Nur wenn die Patienten wirklich damit einverstanden seien, werde die Schweigepflicht aufgehoben. Zudem würden für die Eingriffe «keine Scharlatane» eingesetzt, sondern Fachleute herangezogen, die ihr Handwerk verstünden. «Jeder Patient kann sich den Arzt seines Vertrauens aussuchen», sagte die Sprecherin. RTL plant die Ausstrahlung der Sendung Ende November. Im Übrigen habe die DGÄPC nie Kontakt mit RTL aufgenommen, verteidigt sich der Sender.
Mittwoch
17.09.2003