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Donnerstag
11.07.2002

Mit der Einführung eines neuen Chips kündet sich bei den Debit- und Kreditkarten ein technischer Wandel an. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) wittert einen Angriff auf die Privatsphäre, die Europay SA spricht von mehr Sicherheit. Ein intelligenter Chip soll den Magnetstreifen bei Debit- und Kreditkarten langfristig überflüssig machen. Die neue Chipgeneration bietet nach Angaben von Europay SA - die auf die technische Abwicklung von kartengestützten Zahlungsmitteln spezialisiert ist - viel Speicherplatz. Der Chip erlaubt so die Verbindung mit anderen Funktionen.

Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) wittert in der neuen Technologie einen «Angriff auf die Privatsphäre», weil damit systematisch Benutzerprofile erstellt werden können. Konsumenten und Konsumentinnen könnten so auf Schritt und Tritt verfolgt werden, lautet der Vorwurf der SKS. Die SKS fordert, dass die Kartenanbieter ihre Kunden umfassend über die Neuerung informieren. Diese müssten sich mit der Bearbeitung der Daten einverstanden erklären. Weiter seien klare Regeln zu erstellen, wer auf welche Daten Zugriff habe. Letztere dürften nicht ohne schriftliche Einwilligung der Betroffenen weitergegeben werden.

Trotz des erstmaligen Einsatzes des Chips bei der Telekurs Gruppe, dem Mutterunternehmen der Europay, ist die Einführung der neuen Kartengeneration noch Zukunftsmusik. Die Pilotphase für den Chip dauert bis Ende Oktober 2002. Der Magnetstreifen wird voraussichtlich jedoch noch bis zu 15 Jahre weiter benutzt.