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Montag
06.12.2010

Den Druck, den China vor einem Jahr auf Google ausübte, hat seine Ursache offenbar darin, dass sich die Mitglieder des Politbüros selbst gegoogelt haben und wenig erfreuliche Suchresultate zutage traten. Dies legt zumindest ein Dokument nahe, das im Zuge der neuesten Veröffentlichung von US-Botschaftsdokumenten durch WikiLeaks zutage kam.

«Google China bezahlt für den Widerstand gegen die Zensur», heisst das Dokument, das im Mai 2009 verfasst wurde, laut der «New York Times». Eine gut informierte Quelle habe berichtet, dass Li Changchun, Mitglied des Politbüros, entdeckt habe, dass er im normalen internationalen Suchfeld seinen Namen in chinesischen Lettern googeln kann - und dass dabei ihm gegenüber kritische Beiträge angezeigt wurden.

Bei der Depesche der amerikanischen Botschaft nach Washington habe es sich aber nur um eines von vielen Dokumenten gehandelt, welche der chinesischen Führung Angst vor dem Internet attestierte.