Die chinesische Polizei geht massiv gegen Online-Medien in der westchinesischen Unruhe-Provinz Xinjiang vor. Laut Mitteilung der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat sie in den vergangenen Tagen mehr als 50 Internetforen geschlossen. So sind die Websites von Twitter, Youtube, Tianshannet und andere nicht mehr zugänglich.
Die Regierung in Peking hat die Kontrolle über die Medien verschärft, nachdem bei Aufständen der Uiguren in der Provinz Xinjiang mehrere Hundert Demonstranten getötet und Tausende verletzt worden sind. Mindestens drei Journalisten aus der Provinz befinden sich laut ROG in Haft. Einer von ihnen, weil er ein Gedicht über die uigurische Kultur geschrieben hatte. Ausländische Journalisten dürften zwar in die Provinz reisen, würden dabei aber von chinesischen Behörden beschattet.
ROG verurteilt die Restriktionen als «ernsthafte Verletzung des Rechtes der Uiguren auf Meinungsfreiheit». Die staatlichen chinesischen Medien berichten zwar über die Unruhen, nennen aber die Motive des Aufstandes nicht. Nach ersten Erkenntnissen haben diese am Sonntag begonnen, weil Uiguren auf die Strasse gingen, um die Aufklärung des Todes zweier uigurischer Fabrikarbeiter zu fordern.
Dienstag
07.07.2009



