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Freitag
20.05.2022

Medien / Publizistik

Der Thread auf Twitter von Till Eckert von «Correctiv» machte den Klein Report auf die Breaking News am 19. Mai aufmerksam…

Der Thread auf Twitter von Till Eckert von «Correctiv» machte den Klein Report auf die Breaking News am 19. Mai aufmerksam…

Fünf Monate Recherche durch 30 Journalistinnen und Journalisten sowie über 350’000 erforschte Studien: «Correctiv.Org», «Follow the Money» und neun weitere internationale Medien dokumentieren, was europäische Politikerinnen und Politiker sowie Standardmedien nicht skandalisieren.

Nämlich: China kriegt die führende Weltarmee sowie den Lead in europäischen Universitäten mittels tausender von Forschungskooperationen.

Die Recherche ist nicht nur brisant, sondern verweist auf die Vernichtung europäischer Demokratien durch eigenes Zutun: «Im Jahr 2049, wenn die Volksrepublik China 100 Jahre alt wird, soll das Land in seiner Vorstellung die technologische, wirtschaftliche, politische und militärische Supermacht der Welt sein.»

Diesem Plan helfen europäische Unternehmen und europäischer Wissenschafter. Gerade deutsche Forschende gehen freimütig «gelockt von Prestige, Geld, besseren Karrierechancen» (Zitat Bericht) nach China. Sie nehmen gerne in Kauf, dass sie damit einen grossen Anteil an der chinesischen Aufrüstung – militärisch-wissenschaftlich-industriell – leisten.

«Deutschland füttert diese Maschine», sagt Didi Kirsten Tatlow, die zum politischen System Chinas forscht und 2021 das Buch «China’s Quest For Foreign Technology» mit herausgab. Chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die für das Militär forschen, hätten leichtes Spiel: «Ein bisschen wie ein Kind im Süßigkeitenladen: Man geht rein und kommt mit einer Menge Zeug wieder raus.» (Zitat Correctiv)

Während Spiegel Online immer noch über eine «Putin-Tochter» berichtet, die mit dem «Ex-Chef des Münchner Staatsballets liiert» sein soll, titelt als einziges Printmedium schon am 19. Mai 2022 die NZZ: «Xi baut die führende Armee der Welt – und Europa hilft ihm dabei». In vorbildlicher Manier und in der Tradition des Qualitätsjournalismus berichtet die NZZ über die europäischen Forschungskooperationen und kündigt einen Extrateil zu den schweizerischen Hochschulen an.

SRF dagegen verpasst einmal mehr die Relevanz: Bis zum Mittag gab es auf dem Onlineportal SRF zwei Frontberichte über «Nato-Norderweiterung» – ein PR-Begriff aus dem russisch-ukrainischen Krieg, und einen Bericht zu den «Affenpocken».

Der Klein Report wird in der Folge mehrere Berichte publizieren darüber, was im grossen #ScienceInvestigation Report steht und darüber, wie die Medien berichten.