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Montag
12.10.2009

Peking baut mit nicht weniger als 45 Mrd. Yuan (4,5 Mrd. Euro) einen neuen Medienkonzern auf, um seinen Ruf in der Welt aufzupolieren. Das negative Bild des Landes im Ausland verbessern soll ein nationaler Medienkonzern, der mit CNN, BBC und al-Dschasira mithalten können soll, meldete die «Financial Times Deutschland» am Montag. Helfen sollen auch Kooperationen mit westlichen Medien. Für sie ist die Zusammenarbeit attraktiv, schliesslich könnte so ein Zugang zu dem am schnellsten wachsenden Medienmarkt der Welt gelingen.

Erster Schritt seit Ankündigung der Investitionsoffensive war der Start der «Global Times», einer weiteren englischsprachigen, regierungstreuen Tageszeitung neben dem Sprachrohr «China Daily». Zusätzlich haben die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua und der Staatssender CCTV auf dem World Media Summit am Wochenende Expansionspläne verkündet. Die Diskussionen am Mediengipfel sollten das Vorhaben voranbringen.

Doch die Reaktionen der meisten Besucher waren verhalten. «Bisher ist noch nicht genau klar, wie Chinas globale Medienoffensive aussehen wird. Aber es steht ausser Frage, dass sie Teil eines Vorstosses der kommunistischen Partei ist, ihren Einfluss auszudehnen», sagt David Bandurski vom China Media Project der University of Hongkong. Auch Rupert Murdoch äussert sich kritisch: «Es gibt ein Problem für diese potenziell einflussreichen chinesischen Medienunternehmen. Sie arbeiten in einem geschützten Markt und sind nicht dem Wettbewerb ausgesetzt», sagt der Medienmanager, der den Konzern News Corp. steuert.