Die China-Korrespondenten von «New York Times», «Wall Street Journal» und «Washington Post» müssen das Land verlassen. China begründete den Schritt als Reaktion auf Trumps Ausweisung von chinesischen Journalisten aus den USA.
Vor ein paar Wochen hatte Präsident Donald Trump die Anzahl der chinesischen Bürger, die in den USA für fünf staatliche chinesische Nachrichtenorganisationen arbeiten, auf 100 begrenzt. 60 Chinesen waren gezwungen, die Vereinigten Staaten zu verlassen.
Nun wies China die Journalisten der drei genannten amerikanischen Zeitungen an, «ihre Presseausweise innerhalb von zehn Kalendertagen zurückzugeben», wie die betroffene «New York Times» schreibt. Auch in den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao, wo theoretisch mehr Pressefreiheit herrscht, sind die US-Journalisten nicht mehr willkommen.
Die Ausweisung sei eine «Gegenmassnahme», die die Volksrepublik als Reaktion auf die «Unterdrückung der chinesischen Medienorganisationen in den USA» ergreifen müsse, teilte das chinesische Aussenministerium den betroffenen Journalisten mit. Die Vereinigten Staaten seien «von einer Mentalität des Kalten Krieges getrieben».
Die drei US-Zeitungen hatten in den letzten Monaten vermehrt über Themen berichtet, die von den chinesischen Behörden als äusserst sensibel eingestuft werden: neben dem Coronavirus und der Masseninternierung von Muslimen auch über zwielichtige Geschäfte von Familienmitgliedern politischer Kader, einschliesslich Präsident Xi Jinping.