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Montag
17.07.2023

Medien / Publizistik

Seit 2019 müssen chinesische Journalisten und Journalistinnen einen Test bestehen, um Presseausweise zu erhalten... (Bild: Screenshot rsf.org)

Seit 2019 müssen chinesische Journalisten und Journalistinnen einen Test bestehen, um Presseausweise zu erhalten... (Bild: Screenshot rsf.org)

Das chinesische Regime wird immer erfinderischer, um Journalistinnen und Journalisten ideologisch auf Kurs zu bringen.

Ende Juni ist ein neuer Smartphone-Dienst gestartet worden, der Journalisten in Bezug auf die Propaganda des Regimes «schulen» und sogar bewerten soll. Auch soll er ihnen «helfen», den Test der Loyalität gegenüber dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zu bestehen.

«Ein erfolgreicher Test ist seit 2019 verpflichtend, um Presseausweise zu erhalten und zu erneuern», wie Reporter ohne Grenzen (RSF) am Freitagnachmittag dazu schreibt.

Die von der Kommunistischen Partei beaufsichtigte All-China Journalists Association (ACJA) hat am 30. Juni einen Dienst auf der Plattform WeChat gestartet, der Medienschaffende in der «marxistischen Vision des Journalismus» «schulen» soll – ein Konzept, das die Doktrin der KPC über die Medien definiert. Es umfasst mindestens 220 Kurse, kann die Fortschritte der Nutzerinnen und Nutzer verfolgen und Zertifikate austellen.

«Seit zehn Jahren führt das chinesische Regime einen regelrechten Feldzug gegen die Presse- und Informationsfreiheit. Das neue Online-Programm soll Journalistinnen und Journalisten indoktrinieren und dazu zwingen, die staatlichen Narrative zu übernehmen», sagt RSF-Geschäftsführer Christian Mihr.

«Die internationale Gemeinschaft muss den Druck auf das Regime erhöhen, um Peking von seiner repressiven Politik abzubringen und Medienschaffende zu schützen», so Mihr abschliessend.