Die Whistleblowerin Chelsea Manning hat in einem Gefängnis im US-Bundesstaat Virginia einen Suizidversuch unternommen. Mittlerweile erholt sie sich gemäss ihrem Anwaltsteam in einem Krankenhaus.
Trotz des gescheiterten Selbstmordversuches sollen die Gerichtsverhandlungen in Virginia am Freitag fortgeführt werden, wie die «New York Times» am Mittwoch berichtete. Manning steht vor Gericht, weil sie sich geweigert hatte, über Wikileaks-Gründer Julian Assange auszusagen.
Für die Verweigerung einer Aussage ist sie seit Mai 2019 in Haft. Der nun erfolgte Suizidversuch ist gemäss der Zeitung nicht ihr erster: Bereits 2016 wollte sich die Whistleblowerin zweimal ihr Leben nehmen. Grund dafür sind gemäss des Anwaltsteam die «tiefgreifenden Schäden», die Manning durch ihre Gefangenschaft erleide.
Chelsea Manning ist ehemalige IT-Expertin des US-Militärs und hatte 2010 der Enthüllungsplattform Wikileaks geheime Dokumente über den US-Militäreinsatz im Irak und Afghanistan zugespielt. Darunter befindet sich auch Material, das Kriegsverbrechen durch US-Soldaten dokumentiert.
Dafür wurde sie 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt. 2017 ordnete der damalige Präsident Barack Obama die vorzeitige Freilassung von Chelsea Manning an.