«Die Trennung von Markus Eisenhut erfolgt ausschliesslich aufgrund der Vertragsbedingungen», lässt der Zürcher Medienkonzern Tamedia verlauten. Mit seiner Leistung als Chefredaktor sei man sehr zufrieden. Eisenhut hat die Leserzahlen von 2001 bis 2003 von 314 000 auf 720 000 mehr als verdoppelt. Neuer Chef ist ab sofort Marco Boselli, der für die Chefredaktion der geplanten Pendlerzeitung «Express» von Tamedia vorgesehen war.
Was sich Financiers am grünen Tisch so alles ausdenken: Grund für den Wechsel sei der Vertrag zwischen den bisherigen Aktionären von «20 Minuten» und dem Medienhaus Tamedia. Das Medienunternehmen hält über seine Tochterfirma Express Zeitung AG seit diesem Frühling 49,5% der Aktien. Der Vertrag sieht vor, dass die Geschäftsleitung von «20 Minuten» paritätisch besetzt wird, also mit Personen aus beiden Aktionärsgruppen. Den für den Erfolg der Gratiszeitung bisher wichtigsten Mann, Geschäftsführer Rolf Bollmann, stellen die bisherigen Aktionäre, so behaupten sie wenigstens in einer Stellungnahme vom Montagabend. Aus diesen nur finanztechnisch stringenten Gedanken wurde bei Vertragsabschluss gefolgert, dass der Chefredaktor deshalb von der Tamedia gestellt werde. Was auch durch eitles Geschwätz bereits seit längerem bekannt war. Auch diejenigen, die nicht so gut English können, wissen: don`t change a winning team.
Montag
24.11.2003