Bei Hewlett-Packard (HP) ist es zu einem weiteren Rücktritt gekommen: Die Firmenanwältin Ann Baskins trete mit sofortiger Wirkung zurück, teilte der Computerkonzern mit. Ann Baskins hätte am Donnerstag bei einer US-Kongressanhörung zu dem Spionageskandal aussagen sollen. Nach Angaben ihrer Anwälte poche Baskins aber auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht. Auch zwei weitere ehemalige Mitarbeiter kündigten an, nicht aussagen zu wollen.
Detektive hatten im Auftrag von HP falsche Identitäten vorgetäuscht, um an Telefondaten von Mitarbeitern und Journalisten zu gelangen. Mit der Untersuchung wollte der Drucker- und Computerhersteller Fälle von Datenspionage und die Weitergabe von Firmeninterna aufklären. Die Chefjuristin soll die umstrittene Suche nach einer undichten Stelle im HP-Verwaltungsrat angeblich abgesegnet haben.
Am Donnerstag trat die bereits zurückgetretene Aufsichtsratschefin Patricia Dunn vor den Kongress. Sie sagte aus, sie habe geglaubt, die erschlichene Information hätte aus öffentlichen Quellen gestammt. Auf die Frage, ob sie bei einem Treffen anwesend gewesen sei, auf dem sie über die illegalen Praktiken informiert worden sein soll, sagte sie, sie könne sich nicht daran erinnern.
Donnerstag
28.09.2006