Der leitende Ermittler im Fall der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia muss wegen Interessenskonflikten abberufen werden. Das entschied das Verfassungsgericht von Malta nach einem Antrag der Familie von Galizia.
Der vorsitzende Richter des Verfassungsgerichts der Mittelmeerinsel Malta setzte den bisherigen Chefermittler Silvio Valletta ab. Valletta sei mit einer Ministerin der Regierung verheiratet und arbeite bei der nationalen Antigeldwäschereibehörde, begründete der Richter seine Entscheidung am Dienstag.
Die Familie der kritischen Enthüllungsjournalistin hatte einen Antrag wegen Interessenskonflikte gestellt. Sie wirft den maltesischen Behörden vor, nicht genügend zu tun, um den Mord aufzuklären, wie verschiedene Medien berichteten.
Caruana Galizia wurde am 16. Oktober 2017 von einer Autobombe getötet. Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen und Empörung. Vor ihrer Ermordung hatte die Journalistin über die grassierende Korruption auf Malta geschrieben.