Well – eigentlich hat König Charles III. alles richtig gemacht. Die Zeremonie am Samstag folgte einem detaillierten Ablaufplan, jedes Wort stand fest, selbst das Wetter spielte mit.
Das Prozedere stammt aus Zeiten lange vor Telegramm, Telefon, Fax, Fernsehen und Internet. Der neue König hatte viele Jahre Zeit, sich auf diesen Moment vorzubereiten, und was passiert? Zwei Tintenfässer bringen die sozialen Medien zum Kochen.
Es ist eine Posse, auf Video fixiert und höchst befremdlich. Der Kontext war: Tintenfässer stehen auf dem falschen Platz auf dem Tisch, Charles III. schiebt sie weg, der neue Thronfolger schiebt sie zurück, der König kommt erneut zum Signieren und wischt sichtlich erregt in Richtung Diener, die Fässer sofort zu entfernen. Ohne Vorgeschichte sieht die Sache so aus, als wäre sich Charles zu fein, die Tintenfässer selber zu verschieben.
Das Drama zeitgenössischer Kommunikation nimmt seinen Lauf. King Charles III. mag alles richtig gemacht haben, doch diese erste Live-Übertragung wird den König sicherlich weiter begleiten.
Tintenfässer hatten ihr «goldenes Zeitalter» unter Queen Victoria – es wäre äusserst geschichtsträchtig, wenn ausgerechnet der betagte Zwischenkönig Charles III. mit dem «Ink-Incident» oder «Pengate» (Kreation des Klein Reports) den Auftakt zu weiteren königlichen Image-Patzern machen würde.