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Dienstag
27.01.2015

IT / Telekom / Druck

Der deutsche Ableger des Chaos Computer Clubs (CCC) will ein striktes Verbot unverschlüsselter Kommunikation. «Jedes Bit und jedes Byte, das von Providern transportiert und von Banken oder dem Finanzamt verarbeitet wird, muss verschlüsselt sein», heisst es in einem Blogeintrag des Computerclubs.

Der CCC fordert, dass alle, die Daten von Kunden unverschlüsselt übertragen, archivieren und damit deren Sicherheit gefährden, «mit empfindlichen Strafen» belegt werden. Der Club reagiert damit auf die Debatte, die Englands Premierminister David Cameron nach dem Anschlag auf die Redaktion von «Charlie Hebdo» angestossen hatte, als er vergangene Woche das Gegenteil forderte: nämlich, dass Kommunikation in Zukunft nicht mehr verschlüsselt werden dürfe.

«Wenig überraschend gibt es kaum konkrete Aussagen, wie das Krypto-Verbot umgesetzt werden soll», so der CCC. «Möglicherweise wird das sogenannte Key-Escrow auf der politischen Agenda stehen, also das Hinterlegen des geheimen Schlüssels für `Bedarfsträger` an zentraler Stelle.» Das berge Missbrauchspotenzial und schaffe ein lohnenswertes Angriffsziel für Geheimdienste oder Kriminelle.

Dass dabei «notgedrungen das Rad der technischen Evolution auf das Niveau von Windows 3.1 zurückgedreht» werden müsse, würden die Verantwortlichen entweder in Kauf nehmen oder es sei ihnen noch nicht erklärt worden, frotzelt der Computerclub.