Die Mitglieder des deutschen «Chaos Computer Clubs» haben sich zum Ziel gesetzt, die Technik auf ein menschliches Mass zu verpflichten, Gefahren zu veranschaulichen sowie den freien Informationsfluss und den Schutz privater Daten zu festigen. Daher beobachtet der Club die Entwicklung nach den Terroranschlägen in den USA mit einigem Missmut. «Weltweit werden seither ohne öffentliche Debatte alle erdenklichen neuen Gesetze verabschiedet, die die Grundrechte der Netzbürger einschränkten», warnte Emmanuel Goldstein, Alt-Hacker aus New York, auf dem 18. «Chaos Communication Congress» (18C3) in Berlin. Insbesondere die Cybercrime-Konvention des Europarats, die ein Verbot von «Hackerwerkzeugen» vorsieht, oder die europäische Urheberrechtsrichtlinie, die das Umgehen von Kopierschutzsystemen unter Strafe stellt, bereitet den Computer-Freaks Sorgen. Die europäische Hackergemeinde hat daher am 18C3 gemeinsam mit gleich gesinnten Nichtregierungsorganisationen den Aufbau einer Cyber-Rights-Union vorbereitet, die das Ziel verfolgt, in Brüssel ein Büro für das Lobbying auf EU-Ebene aufzubauen. Mit Werbe- und Medienkampagnen wollen sie nun auf Themen wie den Datenschutz und die Sicherung der Nutzerrechte in der digitalen Welt aufmerksam machen.
Freitag
04.01.2002