Die Cham Paper Group verkauft ihr Geschäft mit Spezialpapier an die südafrikanische Sappi Limited - und will sich als Immobilieninvestor neu erfinden.
Das Spezialpapiergeschäft sei «zwar gut aufgestellt, aber dennoch zu klein, um sich aus eigener Kraft längerfristig im Markt zu behaupten», rechtfertigte das Unternehmen am Dienstag den Entscheid. In Zukunft will sich die Cham Paper Group «auf ihr Immobiliengeschäft konzentrieren». Aus dem bisherigen Namen streicht die Firma das Papier und nennt sich neue Cham Group.
Auf dem «Papieri»-Areals in Cham treibt das Unternehmen schon seit einiger Zeit ein neues Stadtquartier voran. Die 125 Millionen, die aus dem Spezialpapierverkauf frei werden, sollen in das Projekt investiert werden. Ab 2022 soll die «Papieri», nun als Immobiliengeschäft, Erträge abwerfen.
Ob die Neuerfindung des Unternehmens gelingt, ist noch nicht in Stein gemeisselt. Dem Verkauf an den Papierfabrikanten aus Johannesburg müssen die Wettbewerbsbehörden zu stimmen.
Und dem Umschwenken aufs Immobiliengeschäft müssen die Aktionäre grünes Licht geben. Mindestens zwei Drittel der Teilhaber müssen einverstanden sein, um den Gesellschaftszweck umwidmen zu können, was demnächst an einer ausserordentlichen Generalversammlung geschehen soll.
Was die Änderungen für die bisherigen Angestellten bedeuten, blieb am Dienstag unklar. Der Verkauf werde für die beiden Papierwerke in Carmignano und Condino und deren Mitarbeitenden sowie für das Digital-Imaging-Team in Cham «neue Perspektiven eröffnen», hiess es dazu wolkig.