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Donnerstag
08.08.2002

Die tschechische Regierung hat der Swisscom bei der Privatisierung der halbstaatlichen Cesky Telekom eine Absage erteilt. Sie gab einem Konsortium der Deutschen Bank und der dänischen Telefongesellschaft TDC den Zuschlag für die Übernahme von 51 Prozent an Cesky. Der Preis beträgt 1,82 Mrd. Euro (rund 2,65 Mrd. Franken), wie der tschechische Finanzminister Bohuslav Sobotka am Donnerstag mitteilte. Damit ist das zweite Bieterkonsortium, dem die Swisscom und die Beteiligungsgesellschaften CVC Capital Partners sowie Spectrum Equity Partners angehören, aus dem Rennen gefallen. Ihr Angebot sei deutlich geringer gewesen, sagte Sobotka.

Wie Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus erklärte, ging es der Swisscom nicht um eine finanzielle Beteiligung: «Der tschechische Staat wollte nicht, dass die 51 Prozent an ein reines Finanzkonsortium gehen würden. Wir wollten für unser Konsortium die Rolle des Operators übernehmen.» Die Swisscom, die zusammen mit der niederländischen KPN über TelSource 27% an Cesky Telecom hält, will ihren Anteil, wie seit längerem geplant, weiterhin verkaufen. Die Swisscom ist zu 49% an der TelSource beteiligt. Damit beträgt der Schweizer Anteil an Csesky Telecom gut 13%. Bei einem Verkauf rechnet der Schweizer Telekom-Konzern mit einem Mittelzufluss im Bereich von 500 Mio. Franken. Mehr dazu: Verkauf von Cesky Telecom definitiv abgeblasen, Cesky Telecom wird nicht privatisiert und Interesse an Kauf von Cesky Telecom