Mit der neuen Managementstruktur verbinde Ringier keinen Sparkurs: «Die Anpassung ist eine rein strategische Entscheidung des Unternehmens», betont René Beutner, Chief Communications Officer Ringier, gegenüber dem Klein Report.
Inwiefern wird der Fokus auf die Geschäftsbereiche Publishing und Marketplaces verstärkt?
René Beutner: «In unseren zwei operativen Haupt-Geschäftsfeldern Publishing und Marketplaces verändern sich Markt, Technologie und Geschäftsmodelle weiterhin rasant. Mit der neuen Organisation tragen wir den daraus entstehenden Herausforderungen Rechnung. So soll es die neue Struktur ermöglichen, Kräfte in den beiden Bereichen zu bündeln und Synergien bereichs- und länderübergreifend besser zu nutzen.»
Ist der Zukauf weiterer Unternehmen oder sind neue Beteiligungen im Bereich Marketplaces angedacht?
Beutner: «Ringier diversifiziert sich seit acht Jahren und investiert konsequent in transaktionsbasierte digitale Geschäfte. Wir wollen in beiden zentralen Geschäftsbereichen, Publishing und Marketplaces, weiter wachsen.»
Welche Geschäftsbereiche erhalten künftig weniger Gewicht? Wo werden die Ausgaben gekürzt?
Beutner: «Die übrigen Geschäftsbereiche bleiben weiterhin wichtige Pfeiler der diversifizierten Unternehmensstrategie. Die Anpassung der Managementstruktur der Ringier AG ist mit keinen Sparmassnahmen verbunden.»
Weshalb hat man sich entschieden, den wichtigen Bereich Marketplaces von Thomas Kaiser in die Hände von Robin Lingg zu übergeben?
Beutner: «Robin Lingg ist seit Juli 2014 CEO Ringier Afrika und Asien sowie Mitglied des Group Executive Boards der Ringier AG. Davor war er seit Mai 2013 Head of Business Development, Leiter der Ringier Africa AG und zuvor seit Juli 2011 Mitglied des Verwaltungsrates der Ringier AG. Als CEO Ringier Afrika und Asien hat Robin Lingg die Digitalisierung der Ringier-Medienmarken in einem internationalen Kontext vorangetrieben und war treibende Kraft beim Aufbau eines starken Digital Publishings und Classifieds in diesen zukunftsweisenden Märkten.»
Von wo aus wird Lingg künftig seiner Tätigkeit nachgehen?
Beutner: «Robin Lingg arbeitet hauptsächlich von seinem Büro an der Dufourstrasse 23 in Zürich aus, pflegt aber den intensiven persönlichen Austausch mit den Ringier-Tochtergesellschaften im Bereich Marketplaces und den Länderverantwortlichen.»
Den Bereich Publishing Afrika & Asia übernimmt Ralph Büchi, zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben: War Herr Büchi bislang nicht voll ausgelastet? Hat die Bedeutung von Publishing abgenommen?
Beutner: «Ralph Büchi ist als COO der Ringier Gruppe ein wichtiger Treiber des Wachstums des Hauses. In seiner neu hinzugekommenen Verantwortung für das Publishing-Geschäft übernimmt er nun die Gesamtverantwortung für alle publizistischen Titel in Online- und Print-Segmenten, mit Ausnahme der Blick-Gruppe, und ist mit seinem internationalen Know-how ein wichtiger Pfeiler des Managements der Ringier AG.»
Können Sie erklären: Weshalb ist es im Verwaltungsrat der Ringier AG zu zwei Rücktritten gekommen ist?
Beutner: «Jan O. Frøshaug war während 20 Jahren für die Ringier AG tätig und tritt mit 74 in den wohlverdienten Ruhestand. Martin Werfeli ist seit 40 Jahren in verschiedenen Funktionen für Ringier tätig und bleibt dem Haus Ringier weiterhin mit diversen Mandaten verbunden.»
Werden die vakanten Positionen im Verwaltungsrat neu besetzt?
Beutner: «Der Verwaltungsrat der Ringier AG hat keine fest vorgegebene Grösse. Deswegen sind auch keinerlei Vakanzen vorhanden.»