Fünf aktive und ehemalige Top-Manager der Deutschen Bank sind am Montag in München vom Vorwurf des versuchten Prozessbetruges freigesprochen worden.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Quintett – bestehend aus dem Co-Chef der Deutschen Bank Jürgen Fitschen, dem früheren Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, dessen Vorgänger Rolf Breuer und den ehemaligen Geschäftsleitungsmitgliedern Clemens Börsig und Tessen von Heydebreck – vorgeworfen, im sogenannten Kirch-Prozess vor Gericht die Unwahrheit gesagt zu haben, um eine hohe Schadenersatzzahlung der Bank zu vermeiden.
Beim besagten Prozess ging es um eine Schadenersatzklage des 2011 verstorbenen deutschen Medienmoguls Leo Kirch gegen die Deutsche Bank, der 2014 nach mehreren Jahren mit einer Vergleichszahlung von 925 Millionen Euro der Bank an die Kirch-Erben endete.
Kirch hatte den ehemaligen Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer für die Pleite seines Konzerns verantwortlich gemacht, weil dieser in einem Interview Anfang 2002 die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe in Frage gestellt hatte. Wenige Monate später musste Kirch Insolvenz anmelden.
Mit der Vergleichszahlung war der langjährige Rechtsstreit jedoch noch immer nicht vom Tisch, denn die Münchner Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass die fünf Banker im damaligen Verfahren vor Gericht nicht die Wahrheit gesagt hatten. Doch trotz eines über einem Jahr dauernden Prozesses, «haben sich die Tatvorwürfe nicht bestätigt», zitiert die «Süddeutsche Zeitung» den Vorsitzenden Richter Peter Noll am Montag.