Content:

Samstag
28.09.2002

Die Abschaffung der Textproduktion bei der Wirtschafts-Wochenzeitung «Cash» aus dem Haus Ringier hat bereits zwei erste Opfer gefordert: Der stellvertretende Chefredaktor Hansi Voigt und Produktionschef Franz Ermel haben ihre Kündigung eingereicht. Dies bestätigte Thomas Trüb am Freitag gegenüber dem Klein Report. Der «Cash»-Erfinder und heutige Verantwortliche für den Bereich Wirtschaft in der Ringier-Konzernleitung versuchte allerdings, die Bedeutung dieser Abgänge herunterzuspielen: Von der gesamten Produktion (Layout, Bildredaktion, Abschlussredaktion) mit 16 Leuten würden lediglich die zweieinhalb Stellen der Textproduktion gestrichen, sagte er. Alles verlaufe «im absolut gesitteten Rahmen» und habe «keine Panik ausgelöst».

Aus der Redaktion tönt es allerdings anders: «Die haben ja keine Ahnung, was die da tun», ärgerte sich ein Mitglied der Redaktion mit der Vermutung, die Entscheidungsträger wüssten nicht, was die Textproduktion eigentlich macht. Ausgerechnet «Cash», eine stark von der Produktion geprägte Zeitung, wirft den Finish über Bord. Das hatte vor etwa einem Jahr auch der «Blick» versucht, um wenig später kleinlaut wieder zum alten System zurückkehren zu müssen. Nächste Woche will Trüb entscheiden, wer mit der Entlassung rechnen muss. Die neue arbeitsweise mit den Redaktionsmitgliedern als Quasi-Produzenten soll ab Anfang des nächsten Jahres gelten. Man wird es «Cash» ansehen. Mehr dazu: «Cash» will auf die Produktion verzichten