Die «Neue Zürcher Zeitung» und die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» haben gemeinsam eine Stellenvermittlungs-Plattform aufgebaut. «Careermatch» ist in Deutschland und der Schweiz als Beta-Version online. «Careermatch bringt den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer durch Einsatz unterschiedlicher Technologien und Prozesse zusammen», so NZZ-Mediensprecherin Bettina Schibli gegenüber dem Klein Report. «Es ist also eine Sourcing- und Matching-Plattform.»
Auf der Website heisst es: «Die Digital Natives treiben im Web 2.0 ihre Karriere voran, formulieren in sozialen Netzwerken berufliche Visionen oder sprechen dort Empfehlungen aus.» Mit Hilfe von digitaler Sourcing-Technologie sollen nun über die Plattform passende Fachkräfte - im Rahmen des datenschutzrechtlich Zulässigen - durch «die systematische Nutzung von sozialen Netzwerken, Datenbanken, Newsgroups, Blogs und allen weiteren Ebenen des Web 2.0» gefunden werden. «Dort finden wir nicht nur aktiv Suchende, sondern vor allem passive Kandidaten, die noch gar nicht auf Jobsuche sind, und begeistern sie für Ihr Unternehmen», heisst es auf der Website weiter.
Die Stellensuche über «Careermatch» ist laut Bettina Schibli komplett getrennt vom Geschäft mit den bestehenden Stellenanzeigen. «Die auf der Plattform hinterlegten Profile sind nicht mit Stelleninseraten vergleichbar und die Suchaufträge verlaufen auch nach anderen Mustern.» Zurzeit würden verschiedene Produkte und Modelle geprüft, die Einnahmen versprechen könnten.
Die «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» geht noch einen Schritt weiter und will selbst Weiterbildungen anbieten, um fehlende Fachkräfte nicht nur zu vermitteln, sondern auch ausbilden zu können, wie Tobias Trevisan, der FAZ-Geschäftsführer, an der Dreikönigstagung sagte. So weit will man bei der NZZ nicht gehen. «Unsere Absichten im Bildungsmarkt gehen in Richtung digitales Lernen», sagte Bettina Schibli gegenüber dem Klein Report. «Aber natürlich prüfen wir immer wieder Opportunitäten im Bildungsbereich.»
Bisher ist erst die Beta-Version von «Careermatch» online. «Wie immer bei solchen Projekten geht es bei Beta-Versionen unter anderem darum, die Akzeptanz am Markt, die Funktionsfähigkeit der eingesetzten Technologien und der definierten Prozesse, die Skalierbarkeit, die Mengengerüste und die darunterliegenden Annahmen auszutesten bzw. zu konkretisieren», so Schibli. «Die Ergebnisse dieser Phase sind noch offen. Diese bilden dann auch die Basis für weitere Entscheidungen und Vorgehensweisen.» Das Portal richtet sich vor allem an Kunden im Kader- und Spezialistenbereich.
Bei der NZZ ist das Projekt, das im Herbst 2011 aufgegleist wurde, im Bereich Digitale Medien - unter Einbezug der Unternehmensentwicklung - angesiedelt. «Die im Projekt entstehenden Aufwendungen teilen wir uns hälftig», so Schibli. Betrieben wird die Plattform vom Recruiting-Unternehmen Serendi.