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Montag
24.06.2002

Für unser Nachbarland Deutschland fiel die Bilanz am Werbefestival von Cannes angesichts der zahlreichen Eingaben mager aus: Nur neun Film-Arbeiten haben es auf die Shortlist geschafft, zwei davon wurden immerhin mit Bronze geehrt: Springer & Jacoby aus Hamburg punktete mit dem Film «Embryo» für den Kunden Mercedes-Benz, TBWA Berlin kam mit dem Spot «Shoplifter» (Centrifuge Film in Berlin) für den Behinderten-Sportverband Berlin zum Zuge. Mit einem bronzenen Löwen ist ferner das Spiel «Himalaya -Yeti strikes back» der Frankfurter Agentur Blue Mars ausgezeichnet worden.

In Sachen Löwen klar geschlagen wurde die Schweiz von Österreich: Einen Silber- und zwei Bronze-Löwen nimmt unser östliches Nachbarland mit nach Hause. Die Agentur Palla, Koblinger -Proximity heimst mit der Kampagne für die Aids-Hilfe Wien einen silbernen Löwen im Wettbewerb Lions Direct ein. Bronze holt sich FCB Kobza mit einer Kampagne für Ärzte ohne Grenzen. Über den zweiten Bronze-Löwen freute sich medienhaus + partner im Wettbewerb Cyber Lions: Die Klosterneuburger Agentur punktet mit «Art in Context» für das Kunstforum Wien der Bank Austria.

Die meisten Gold-Löwen gehen dieses Jahr nach Grossbritannien, nämlich deren sieben. Die erfolgreichste Agentur im Wettbewerb war Saatchi & Saatchi aus London, die beste Filmproduktion Georgeous, London. Die USA holte neben dem Grand Prix vier weitere Gold-Trophäen.

Insgesamt vergab die Jury neben dem Grand Prix 15-mal Gold, 28-mal Silber und 42-mal Bronze. Das sind zwar 15 Löwen mehr als im Vorjahr, allerdings wurde deutlich weniger Gold verliehen als 2001, als noch 24 Gold-Statuetten in die Hände der Agenturen wanderten. So fällt denn auch das Urteil der Jury kritisch aus: «Es gab sehr viel Mainstream», erklärt Jury-Präsident Jeffrey Goodby auf Anfrage des Branchendienstes «Horizont»: «Wir haben viel weniger Löwen vergeben – nicht, weil wir besonders harte Massstäbe anlegten, sondern, weil viele Arbeiten einfach nicht löwen-würdig waren.» Zudem sei das Gefälle beim kreativen Niveau zwischen den Spitzenarbeiten und der breiten Masse sehr stark.