Der Schweizer Telekom-Anbieter Callino bekommt von seinem Mutterhaus Formus Communications kein Geld mehr. Der US-Konzern hat Anfang März angekündigt, alle Zahlungen einzustellen. Callino-Sprecher Olivier Stähli sagte am Samstag: «Vor drei Wochen hat Formus uns überraschenderweise informiert, dass man uns nicht weiter finanzieren könne.» Die 110 Angestellten seien informiert worden, dass man ihre Arbeitsplätze möglicherweise nicht erhalten könne. Denn Formus Communications will sich definitiv aus dem Europa-Geschäft zurückziehen. Erst hiess es, dass die Firmentöchter in der Schweiz und Deutschland davon ausgenommen bleiben. Jetzt habe sich Formus doch zur Aufgabe des schweizerischen und des deutschen Marktes entschieden. In Deutschland wurde die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Callino hatte am 1. August letzten Jahres den Betrieb als Telefonie- und Internet-Anbieter aufgenommen. Seit Januar werden Breitbanddienste (ADSL) und seit Februar WLL-Dienste angeboten. Im letzten Frühjahr hatte Callino für 55 Mio. Fr. eine nationale WLL-Lizenz ersteigert. Die Firma ist noch der einzige landesweite Anbieter von WLL-Dienstleistungen, nachdem «FirstMark» und UPC nicht mehr in diesem Bereich tätig sind, sagte Olivier Stähli.
Montag
02.04.2001