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Donnerstag
31.10.2002

Die hochverschuldete Cablecom hofft, bis nächsten Frühling mit den Banken eine Lösung zur Sicherung der Finanzierung gefunden zu haben. Laut Cablecom-Chef Rudolf Fischer sind dabei zwei Varianten möglich. Entweder komme ein Investor von aussen, oder die Banken finanzierten Cablecom weiter, sagte Fischer an der Jahrestagung Telekom-Markt Schweiz am Donnerstag in Glattbrugg ZH: «Beide Lösungen sind für uns sehr attraktiv.» Cablecom habe ein Bilanzstrukturproblem und kein operatives Problem. Das operative Geschäft sei erfolgreich und weise im laufenden Jahr eine EBITDA-Marge von über 30 Prozent auf. Im Jahr 2001 habe das Unternehmen einen Betriebsgewinn vor Steuern, Zinsen, Armortisationen und Abschreibungen (EBITDA) von 215 Mio. Franken erzielt. Gleichzeitig wurden 670 Mio. Franken umgesetzt. Ziel sei es, ab Ende 2004 einen positiven Free-Cashflow zu erarbeiten und ab 2005 sowohl Zinsen als auch Investitionen aus dem eigenen Ertrag zu finanzieren. Gleichzeitig solle mit dem Abbau der derzeit 3,7 Milliarden Franken Schulden begonnen werden. Die Cablecom-Muttergesellschaft NTL hatte Cablecom auf dem Höhepunkt der IT-Blase zu einem Phantasiepreis gekauft. NTL steht unter Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Konkursrechts und werde derzeit restrukturiert. Er rechne damit, dass NTL im November mit einer restrukturierten Bilanz herauskomme, sagte Fischer.