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Freitag
11.10.2002

Der Streit zwischen der Fernsehfilm-Verkäuferin Teleclub AG und dem Kabelnetzbetreiber Cablecom um die Verbreitung von digitalen Teleclub-Programmen weitet sich zum ernsthaften Kampf aus: Am Freitag hat die Teleclub AG mitgeteilt, sie habe die Wettbewerbskommission ersucht, gegenüber der Cablecom Sanktionen zu verhängen. Cablecom-Sprecher Roy Simmonds entgegnete, seine Firma verstehe die Teleclub-Mitteilung «überhaupt nicht»: Auch die Teleclub AG wisse, dass die Rekurskommission den Fall vorerst eingefroren habe und in etwa einem Monat entscheiden werde. Dem wiederum hält Teleclub-Marketingleiter Patrick Gantner entgegen, die Cablecom betreibe «Monopolmissbrauch im höchsten Grad», indem sie sich ausserhalb des Rechts begeben habe. «Wir müssen und werden die juristischen Möglichkeiten ausschöpfen», kündete er an.

Hintergrund dieser neuesten Eskalation ist die Weigerung der Cablecom, das digitale Teleclub-Angebot in ihren Kabelnetzen aufzuschalten. Laut Teleclub bringe die Cablecom das Argument vor, vor einer solchen Aufschaltung seien ausgedehnte technische Tests durchzuführen. Das sei «reine Spiegelfechterei», schimpft die Teleclub AG. Das sehe man schon daran, dass bereits jetzt die digitalen Teleclub-Programme zusammen mit dem Cablecom-SwissFun-Angebot in verschiedenen Kabelnetzen, darunter auch solchen der Cablecom, ausgeschaltet seien und störungsfrei betrieben würden. Während die Teleclub-Settop-Box gratis ist und auch das SwissFun-Angebot übertragen kann, verkauft die Cablecom ihre Box für 700 Franken, die exklusiv für SwissFun-Programme brauchbar ist. Die Wettbewerbskommission hatte die Cablecom am 23. September mit einer vorsorglichen Massnahme verpflichtet, das Teleclub-Angebot sofort aufzuschalten. Einem allfälligen Rekurs war gleichzeitig die aufschiebende Wirkung entzogen worden. – Was früher war: Cablecom muss Teleclub digital aufschalten, Teleclub darf «d-box» in Schweiz nicht einsetzen und «Teleclub»: Konzession ergänzt