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Mittwoch
05.06.2002

Der Kabelnetzbetreiber Cablecom hat mit den Gläubigerbanken ein Abkommen getroffen, das die Liquidität des hochverschuldeten Konzerns mittelfristig sichert. Zusammen mit den Banken will Cablecom in den nächsten zwölf Monaten eine langfristig tragfähige Finanzstruktur erreichen. Ziel ist es, Ende 2004 wieder einen positiven Free-Cashflow zu erarbeiten und ab 2005 sowohl Zinsen als auch Investitionen aus dem eigenen Ertrag zu finanzieren und mit dem Schuldenabbau (gegenwärtig 3,7 Mrd. Franken) zu beginnen.

Konzernchef Rudolf Fischer sagte in einem Interview mit dem «Bund», parallel würden drei Lösungen geprüft. Die erste bestehe darin, dass die Obligationäre und künftige Aktionäre des britischen Mutterhauses NTL Kapital einschiessen würden. Die zweite Möglichkeit sei eine Kapitalaufstockung ohne Börsengang (Private Equity) und die dritte Möglichkeit ein strategischer Partner, das heisst, ein Investor aus der Kabelnetzbranche. Die Cablecom ist mit 1,5 Millionen Kunden und 1 700 Angestellten der grösste Kabelnetzbetreiber der Schweiz. Auch beim Breitband-Internet, wo sich Cablecom der Grenze von 100 000 Kabelmodem-Kunden nähert, ist der Konzern Marktleader. Mehr dazu: Wird Cablecom weiter verkauft? und Überleben von Cablecom gesichert