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Samstag
21.06.2003

Nach dem Einstieg bei der Kabelnetzbetreiberin Cablecom sollen die Neu-Investoren um George Soros im Verwaltungsrat des grössten Schweizer Kabelnetzbetreibers vertreten sein. «Goldman Sachs, Apollo Investors und George Soros haben einen Teil der Bankschulden gekauft», sagte Cablecom-Chef Rudolf Fischer in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Freitag. Noch am Vortag hatte Cablecom diese Namen nur inoffiziell nennen wollen und auf die noch laufende Ausformulierung und die ausstehende Unterzeichnung der Verträge verwiesen.

Die Investoren seien keine Spekulanten: Soros sei an einer längerfristigen Beteiligung interessiert. Er erwarte, dass die Investoren «an einem Wachstum der Cablecom interessiert sind und uns für gute Projekte auch die nötigen Mittel zur Verfügung stellen», sagte Fischer. Mit Soros habe er aber noch nie gesprochen. Ziel der Umschuldung sei, die Verpflichtungen der Cablecom auf etwa 1,7 Mrd. Franken zu reduzieren, was eine jährliche Zinslast von 50 bis 100 Mio. Franken mit sich bringen würde. Ab 2005 sehe der Businessplan zudem vor, erstmals Fremdkapital zurückzuzahlen. Ein Stellenabbau oder Preissenkungen seien jedoch derzeit nicht geplant, so Fischer.

Fischer räumte aber auch ein, dass Cablecom grössere operative Probleme habe. Auf den Vorwurf, Kunden warteten nach dem Umzug monatelang darauf, wieder angeschlosen zu werden, sagte er: «Das ist in der Tat eines der Probleme, an denen wir arbeiten». Auch bei der Kunden-Hotline haperts: Es seien aber nicht zuwenig Leute da, sondern der übergeordnete interne Informationsfluss laufe nicht wie gewünscht, begründete Fischer die langen Wartezeiten.