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Montag
18.11.2002

Die drei Städte Basel, Bern und Zürich wollen die hochverschuldete Kabelnetzbetreiberin Cablecom kaufen - das schrieb der «SonntagsBlick», und das haben andere Medien am Montag nachgezogen. Genannt wurden Preise in der Grössenordnung zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden Franken. Nur: Die Cablecom steht gar nicht zum Verkauf. Oder jedenfalls noch nicht. «Es ist seit Sommer bekannt, dass wir Investoren suchen, von einem Verkauf war bisher nicht die Rede», sagte Cablecom-Sprecherin Theresia Büsser am Montag zum Klein Report. Das Kaufinteresse der drei Städte habe man am Cablecom-Sitz zur Kenntnis genommen - «und jetzt warten wir eine Offerte ab.»

Doch mit einer Offerte ist nicht zu rechnen, jedenfalls nicht so rasch. «Es ist richtig, dass wir an einem Kauf interessiert sind», lautete die Auskunft von Harry Graf, Sprecher des stadtzürcherischen Elektrizitätswerks EWZ, «aber von uns aus werden wir nicht aktiv.» Vielmehr sei vorgesehen, auf eine Verkaufsofferte zu warten und dann die Unterlagen zu verlangen. «Dann müssten wir die Preisvorstellungen der Verkäuferin prüfen und eine Offerte machen», skizzierte er das weitere Vorgehen. Doch ob es soweit kommt, weiss er auch nicht. Mit Aufklärung dienen könnte die UBS Warburg, die laut «SonntagsBlick» damit beauftragt ist, den Verkauf vorzubereiten. Doch dort heisst es kurz und knapp: «Das kommentieren wir nicht.»

Ein Kauf von Cablecom, die als einzige neben Swisscom die «letzte Meile» in die Haushaltungen anbietet, müsste die Abonnements-Preise von heute rund 25 Franken je Anschluss und Monat zum Sinken bringen, bestätigte der Berner Stadtpräsident Klaus Baumgartner (SP) am Montag entsprechende Aussagen seines Zürcher Amtskollegen Elmar Ledergerber (SP) gegenüber dem «SonntagsBlick». Das Käuferkonsortium suche weitere Investoren, weil der Kauf allenfalls zu teuer käme, sagte Baumgartner. Der Preis müsse Sinn machen und sei Gegenstand der laufenden Verhandlungen. - Mehr dazu: Cablecom verkauft «Swissguide» ans Management und Cablecom will Finanzen sanieren