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Donnerstag
04.12.2003

Der knusprige Truthahn, den US-Präsident George W. Bush bei seinem Blitzbesuch bei den Truppen in Irak so medienwirksam in die Kamera hielt, war nur Dekoration. Das schreibt Mike Allen, der einzige Zeitungsreporter, der auf dem geheim gehaltenen Trip in der vergangenen Woche dabei war, in der «Washington Post». Das Weisse Haus verteidigte sich gegen Vorwürfe, es habe die Szene absichtlich arrangiert. Das Bild, das um die Welt ging, zeigte Bush in einem Armee-Parka, breit lachend, umgeben von US-Soldaten und mit einem riesigen Tablett in der Hand. Darauf lag der Truthahn, reich garniert mit Obst und Gemüse, das Festessen, das am Abend des Thanksgiving (Erntedankfest) traditionell serviert wird.

Das Weisse Haus habe von dem dekorativen Teller zuvor nichts gewusst, versicherten Beamte dem Reporter. Es sei üblich, die Kantine an Festtagen derart zu dekorieren. Die Imageberater von George Bush achten wie kaum ein anderes Präsidententeam zuvor darauf, dass der Präsident stets ins rechte Licht gerückt wird. Presse und Opposition haben die oft für starke Fernsehbilder gestellten Szenen scharf kritisiert.