Ende August erschien die letzte Ausgabe der Zeitung «BRC Weekly». Sie berichtet seit 30 Jahren über das Wüsten-Festival «Burning Man» im US-Bundesstaat Nevada. Jetzt wird das Blatt eingestampft.
Im Leitartikel der letzten Ausgabe schreibt die Herausgeberin Adriana Roberts: «Nach dreissig Jahren bin ich nicht mehr privilegiert genug, um hier dabei zu sein.» Sie kritisiert die «gigantische» Vermarktung, die heute hinter dem Anlass steht. 1993 kostete ein Billett 30 US-Dollars, heute muss man 900 US-Dollars aufwenden, um sich den Festivalzugang zu sichern.
Zudem hat Adriana Roberts die Auswirkungen der Covid-Pandemie beruflich zu spüren bekommen. «Jetzt kann ich mir 'Burning Man' leider nicht mehr leisten, geschweige denn den Zeitungsdruck bezahlen», sagt die Herausgeberin, «das Festival ist ein Event für steinreiche Personen geworden». «Ich bin ausgebrannt», stellt Roberts desillusioniert fest.
Auch der Wegfall des beliebten Kaffees im Center Camp wiegt schwer. Adriana Roberts kann ihre Zeitungsexemplare dort nicht mehr auflegen. So hat «BRC Weekly» weiter an Leserschaft verloren.
«Print ist tot: Es ist 2023, nicht 1993, und wie in jeder anderen Stadt in Amerika sterben die Zeitungen aus, weil die Leserschaft sinkt, vor allem unter der jüngeren Bevölkerung.» Mit dieser Feststellung, die der Leserschaft zu denken geben sollte, verabschiedet sich die Verlegerin. Ihre Leserschaft lässt sie noch wissen, dass sie keine Nachfolgerin oder keinen Nachfolger gefunden hat, die oder der ihr Herzensprojekt übernimmt.
Das Festival «Burning Man» ist jüngst in die Schlagzeilen geraten, weil dieses Jahr starker Regen das Wüstengelände in einen Sumpf verwandelte, der Tausende Besucherinnen und Besucher tagelgang gefangen hielt.
Auch der Zürcher Ständerat Ruedi Noser und die Moderatorin Gülsha Adilji sassen in der Wüste fest, wie der «Blick» berichtete.