Unter den Zehntausenden Zivilisten, die in Aleppo bei Minusgraden ausharren, waren Ende letzter Woche auch mehrere Dutzend Medienschaffende. Darunter viele Bürgerjournalisten, die über soziale Medien aus den umkämpften Gebieten berichten.
Die Bürgerjournalisten in Ost-Aleppo versorgten die syrische Bevölkerung und die Weltöffentlichkeit seit Monaten mit «den einzigen unabhängigen Informationen über die verheerende Situation in der Stadt», hebt Reporter ohne Grenzen (ROG) am Montag die Bedeutung dieser Personen hervor. «Ohne sie könnten wir uns kein verlässliches Bild von der Lage vor Ort machen.»
In den vergangenen Wochen haben Bürgerjournalisten Videos auf den sozialen Medien gepostet, um über die Lage zu informieren. Dazu gehören zum Beispiel Omar Al-Arab auf Facebook und Salah Al-Ashkar auf Twitter. «This morning the shelling and bombardment are back and all civilians are in total panic and hiding in shelters», so ein Tweet von Al-Ashkar.
«Der jahrelange Krieg hat Syrien zum weltweit gefährlichsten Land für Journalisten gemacht», so die Journalistenorganisation. Reporter riskierten für die Arbeit vor Ort ihr Leben: Sie können jederzeit Opfer von Luftangriffen oder Artilleriebeschuss werden, von Sicherheitskräften des Regimes festgenommen oder von Dschihadisten entführt werden.
«Unter der Genfer Konvention sind die Konfliktparteien verpflichtet, Medienschaffende zu schützen», appelliert ROG. «Everyone in Aleppo city now is depending on you to put pressure on your governments to protect them from being killed or captured by regime», schreibt Salah Al-Ashkar weiter auf Twitter.