Die Besorgnis über die Situation bei der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) zieht weitere Kreise: Nachdem sich die Kantone Basel-Stadt und Bern zur Situation der SDA geäussert haben, bringt nun auch der Bündner Regierungsrat in einem Schreiben an die Generaldirektion der SDA seinen Unmut zum Ausdruck.
Die Bündner Regierung nimmt «die Reorganisationsmassnahme respektive den geplanten Stellenabbau der SDA» mit Besorgnis zur Kenntnis. «Bei der Umsetzung der Restrukturierungsmassnahmen sollen die besonderen Bedürfnisse der mehrsprachigen Schweiz und des dreisprachigen Kantons Graubünden berücksichtigt werden», schreibt die Regierung am Dienstag.
Der SDA kommt in der «sich ständig schneller verändernden Medienlandschaft unseres Landes eine entscheidende Kohäsionsaufgabe zwischen den Landesteilen und den Sprachgemeinschaften zu», wird weiter festgehalten. Im ländlichen Raum seien die Medien nämlich noch stärker als in den urbanen Zentren auf die umfassende, regelmässige und fundierte Übermittlung von Nachrichten und Kommentaren der SDA angewiesen.
Der Kanton betont, dass es für Graubünden besonders wichtig sei, dass die Regionalredaktion Graubünden-Glarus-FL der SDA, mit Sitz in Chur, zuhanden aller schweizerischen Medien kontinuierlich über das Geschehen im Kanton berichten würde.
«Von besonderer Bedeutung sind die Dienstleistungen der SDA auch für die italienische Schweiz», stellt die Bündner Regierung fest. Die Berichterstattung über die Bundespolitik sowie aus den verschiedenen Sprachregionen habe eine wichtige Bedeutung für das gegenseitige kulturelle Verständnis zwischen den Landesgegenden.
Deshalb erwiese sich für die Übermittlung von Informationen innerhalb Graubündens das neue Angebot der SDA in italienischer Sprache mit einer eigenen Mitarbeiterin in Chur als sehr wertvoll.