Die Bundesverwaltung ist nach eigener Auskunft keineswegs blindlings auf Microsoft-Produkte abonniert, sondern «setzt freie Software (Open Source-Software) ein, sofern das Verhältnis Kosten - Nutzen - Risiken über die gesamte Nutzungsdauer eines Systems günstiger ist als bei kommerzieller Software», wie ein Communiqué vom Mittwoch festhält. Der Bundesrat bewertet laut dieser Miteilung kommerzielle Software nicht als grundsätzlich negativ, wie er in seiner Antwort auf die Postulate von Ständerat Pierre-Alain Gentil und Nationalrat Josef Zisyadis schreibt.
In je einem Postulat von Ständerat Gentil und Nationalrat Zisyadis wurde der Bundesrat ersucht, die Vor- und Nachteile einer schrittweisen Einführung von «freier Software» für die Bundesverwaltung zu prüfen. Wie die Landesregierung in ihrer Antwort schreibt, wird dies seit längerem getan; wo es sinnvoll sei, setze die Bundesverwaltung auch solche Software ein. Das sei derzeit aber nur in einzelnen Bereichen der Fall. 2003 werde auch eine Strategie zum Einsatz «freier Software» erarbeitet. Informatikstandards und -architekturen, wozu der Einsatz von Software gehöre, würden in vielen Fällen mit den Partnern, insbesondere mit den Kantonen, abgestimmt. In der Schweiz gebe es viele kleine und mittlere Software-Anbieter, die kommerzielle Produkte anbieten und auch für deren Weiterentwicklung und Pflege gerade stünden. Auch wirtschaftspolitisch sei deshalb die ausschliessliche Nutzung von «freier Software» nicht zwingend sinnvoll.
Mittwoch
26.02.2003