Dass die lateinische Schweiz wenig Aufträge des Bundes erhält, hat nicht nur mit der Sprachbarriere zu tun. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag des Bundes zum öffentlichen Beschaffungswesen.
Eine Sprachbarriere existiere zwar, sei aber nur einer von vielen Faktoren, mit denen sich die Untervertretung der französischen und italienischen Schweiz bei der Vergabe von Bundesaufträgen erklären lasse: «Weitere Faktoren sind zum Beispiel die kulturell andere Wahrnehmung der Komplexität der öffentlichen Ausschreibungen oder auch die Ballung der Bundesämter in der Region Bern», heisst es in der Studie.
Der Bundesrat entschied am Mittwoch, einige in der Studie vorgeschlagene Empfehlungen zu berücksichtigen. Künftig sind Eingaben in Beschaffungsverfahren in allen drei Amtssprachen zugelassen. Beim Einladungsverfahren soll ausserdem nach Möglichkeit mindestens ein Angebot verlangt werden, das von einem Anbieter aus einer anderen Sprachregion stammt.