Der Bundesrat will stärker gegen betrügerische Webseiten vorgehen. Gemäss einem neuen Bericht gibt es zwar genügend rechtliche Hebel zur Bekämpfung. Die Behörden nutzen sie aber zu wenig.
Betrugsseiten wie gefälschte Online-Shops oder unseriöse Anlageplattformen haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Zahl der digitalen Straftaten hat sich seit 2020 mehr als verdoppelt, heisst es am Mittwoch aus Bundesbern.
Allein 2024 registrierte die Polizei 890 Fälle von Internetbetrug über betrügerische Webseiten. Nur rund jede fünfte Tat konnte aufgeklärt werden.
Der vom Bundesrat in Auftrag gegebene Bericht prüfte, wie Behörden, Polizei und Domain-Register bei .ch- und .swiss-Adressen heute zusammenarbeiten. Die bestehenden Regeln erlauben es, gefährliche Webseiten zu blockieren, mit Erfolgsquoten von über 95 Prozent.
Die Praxis zeigt jedoch grosse Schwankungen, weil die Instrumente nicht überall gleich konsequent eingesetzt werden.
Der Bundesrat sieht daher Verbesserungsbedarf in der Zusammenarbeit: Meldungen sollen schneller laufen, Abläufe vereinheitlicht und technische Hilfsmittel stärker genutzt werden.
Gesetzesänderungen seien vorerst nicht nötig, schreibt der Bundesrat weiter. Wichtiger sei eine verlässlichere Koordination zwischen Bund, Kantonen und den Betreibern der Schweizer Internetdomains.
Da viele Betrugsseiten aus dem Ausland betrieben werden, will die Landesregierung auch die internationale Zusammenarbeit verstärken.




