Das Schweizer Kino soll vermehrt in Europa Fuss fassen. Im Filmbereich soll die Kulturbotschaft 2016 bis 2020 so umgesetzt werden, dass das Schweizer Kino im Ausland präsenter wird. «Der Austausch mit Europa ist für die Schweizer Filmszene wichtig und fruchtbar, denn der Schweizer Film entwickelt sich im Kontakt mit seinen Nachbarn weiter», sagte Bundesrat Alain Berset am Donnerstag an einer Medienkonferenz, die am Rande des Filmfestivals von Locarno stattfand.
Neu eingeführt wird zum einen das Programm Filmstandortförderung Schweiz FiSS. Von 2016 bis 2020 sollen Fördergelder im Umfang von 27 Millionen Franken gesprochen werden, von denen Dreh- und Postproduktionsarbeiten von Schweizer Filmen in der Schweiz profitieren würden. Ziel des Bundesrats ist es, damit die Schweiz als Koproduktionsland zu stärken.
Zum anderen soll eine neue Verordnung für internationale Zusammenarbeit die internationale Präsenz des Schweizer Films und den Austausch mit dem Ausland breiter abstützen. Schwerpunkte sind dabei die sogenannte slate-Förderung, mit der die Entwicklung von mehreren Filmprojekten mit europäischem Potenzial durch eine Produktionsfirma möglich wird, sowie die Unterstützung von Schweizer Filmen an ausländischen Festivals.
Zudem sollen ausländische Partner an grossen internationalen Festivals verstärkt über die Massnahmen der Schweiz informiert werden. «Diese Verordnung löst ab nächstem Jahr die Übergangslösung ab, die der Bundesrat nach der Sistierung des Media-Programms der EU verabschiedet hat», erklärte Berset in Locarno.
Die in Locarno präsentierten Neuerungen werden Teil der Filmförderungskonzepte sein, zu denen die Branche während der Vernehmlassung im Herbst Stellung beziehen kann.